Ansichten und Analysen – Alltag in Europa

Für 2019: kein Raum dem Gefühl der Machtlosigkeit

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In der Präambel der Charta der digitalen Grundrechte der Europäischen Union steht: „… dass es im digitalen Zeitalter zu enormen Machtverschiebungen zwischen Einzelnen, Staat und Unternehmen kommt…“ 


In Artikel 2 steht: „… Neue Gefährdungen der Menschenwürde ergeben sich… insbesondere durch Big Data, künstliche Intelligenz, Vorhersage und Steuerung menschlichen Verhaltens, Massenüberwachung, Einsatz von Algorithmen, Robotik, und Mensch-Maschine-Verschmelzung sowie Macht-konzentration bei privaten Unternehmen. Es ist für mich unvorstellbar, dass mein Arbeitsleben, meine Entscheidungen in der ärztlichen Kooperation mit den Patienten und Patientinnen, den Pflegerinnen und Pflegern, den medizinischen Angestellten und den ärztlichen KollegInnen durch Algorhythmen vorgegeben werden. Es ist für mich unvorstellbar, durch einen Roboter die Versorgung der Menschen durchführen zu lassen und unvorstellbar, dass Krankenkassen Vorgaben zur medizinischen Behandlung machen.

All dies ist schon Realität. Das größte Problem ist für mich die Angst vor der Fremdbestimmung durch nicht zu beeinflussbaren digitale Automatismen, die Machtausübung der Technopopulisten und die Unmenschlichkeit des Überwachungskapitalismus. Wie soll man dem Gefühl der Machtlosigkeit und der Tendenz in den Rückzug widerstehen?

Werden wir 2019 mutmachende neue Ansätze finden, um selbstbestimmt zu leben? CS

PHOTO:CS

 

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