Paris: Vier Tage nach dem Attentat gegen Charlie Hebdo und 2 Tage nach Ermordung von vier Geiseln in einem jüdischen Supermarkt, 2 Tage nach Erschießen einer Polizistin:
Trotz hoher Terrorwarnstufe gingen Hunderttausende von Menschen auf die Straßen von Paris und bekannten sich: „je suis Charlie“. Eindrucksvoll die Staatschefinnen und -chefs, ineinander eingehängt als Front von FußgängerInnen, die gesamte Straßenbreite ausfüllend.
Am gefährlichsten ist die schleichende Angst in der Gesellschaft: es führt zu Rückzug in das Privatleben, es führt zu Abschottung gegen das aufregende und freie Leben, es erstickt die Neugier und Unbefangenheit, es engt das Denken und die Kreativität ein, es verhindert den distanzierten Blick auf die gesellschaftlichen Abläufe, es führt zu Resignation und den Verlust an den Glauben, dass die Gesellschaft mit ihren Zuständen geändert werden kann. Die Angst muss erkannt und ihre Ursachen analysiert werden, sonst kommt es zu Misstrauen und Hoffnungslosikeit. Eine ergreifende Kundgebung heute in Paris. CS
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